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kurze Augenblicke des Erkennens

  • Autorenbild: Eva Maria Butscher
    Eva Maria Butscher
  • 6. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Als ich eines Mittags im Café beim studentischen Treiben saß und ein spätes Frühstück genoss, durfte ich wieder einer meiner besonderen Begegnungen erfahren. Zuerst genoss ich meine Ruhe und hörte mit halben Ohr ein Gespräch über Musik als auch über die innere Stimme am Nebentisch zwischen zwei afrikanischen Männern.


Irgendwann blieb nur noch einer über, dessen Energie schon zuvor Kontakt zu mir aufnahm. Ein Erleben, das ich von vielen Situationen kenne, ehe sich der Mensch zum Handeln bewegt. Ich erlaubte ihm sich dazu zu setzen. Ein herzlicher und zerrissener Mann wandte sich zu mir, ausgewandert aus Afrika vor vielen Zeiten. Es war ein Verstehen eher im Herzen als in Sprache. Hellsichtig nahm ich eine Abhängigkeit von Substanzen wahr und wohl mehreren Persönlichkeitsanteilen, die sich verselbstständig hatten, das er auch kommunizieren versuchte. Er bat mich um Essen.


Im Austausch las er zutiefst meine Fähigkeiten über die Augen heraus, was ich im Alltäglichen tue, ohne es ihm zu erzählen. Er sah mich und mein Wesen. Etwas, das ich von Menschen zutiefst kenne, die nicht im Ratio verankert sind. Über das selbstverständliche Lesen meiner Selbst, kam seine Suche direkt an " Who I am?", "Wer bin ich". Er war nicht bereit für die Worte, die flossen, er hatte in einer Selbstverständlichkeit unbewusst seine Gabe genutzt, ohne sich selbst erkennen zu können.


Unter all den Krusten der Verstrickungen sah ich den Stern funkeln, den er selbst humorvoll umschrieb, denn er war fast schwarz von der Hautfarbe. Er beschrieb sich als stärkstes Sonnenlicht. Ich tat ihm den Gefallen ein Sandwich zu kaufen und mich berührte dieses Zusammentreffen. Es waren die kurzen Momente des gelebten "Ich sehe dich". Es ist nur die Frage - ob Du gesehen werden möchtest? Ob du dich selbst bereits in kleinen Schritten selbst zu sehen beginnst?


Der Missstand der Welt ist, dass Menschen nicht mehr wissen, dass sie in Wirklichkeit reich sind - indem sie wissen wer sie sind. Sie haben vergessen oder es nie erfahren, wer sie sind. Und damit ist das tiefe Erkennen von wer bin ich gemeint und nicht die Identifikation von Rollen.


Drogen und andere Substanzen führen tief weg vom eigentlichen Wesen, das wir sind, denn alles Fühlen wird vermieden. Fühlen ist das, was lange unterdrückt wird, dabei ist Fühlen heilsam, um zu sich durchzudringen und die wundervollste Selbstheilungsfunktion des Körpers, um frei und leicht durchs Leben zu gehen. Dabei ist es gesünder den Weg durch den Schmerz zu wählen, als den Weg der Krankheit, wenn Muster und Blockaden sich bereits körperlich manifestiert haben.

Der Reichtum eines jeden Einzelnen ist unermesslich. Lücken, Verletzungen und andere Mängel wollen gesehen sein, umgedreht sein, damit Fülle entstehen kann. Fülle durch das Leben, von dem "wer man ist". Solange wir entfernt von uns leben, sind wir in einer Negativ-Spirale gefangen, oftmals durch Opfer-Täter-Dynamiken verstärkt im Schmerz des Egos gefangen.



ree


 
 
 

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